Entfernen der Targets

Entfernen der Targets

Alles fängt ganz einfach an, ihr zieht ein Target nach dem anderen aus der Rolle und klebt es auf das Objekt. Dann kommt das beste! Das Scannen und dann? Die Targets müssen wieder runter – BUH. Ich habe ein paar einfache Tipps, mit denen Ihr das das Entfernen ohne große Probleme hin bekommt.

Targets an einer Lokomotive mit Malerplane
  1. Wenn Ihr die Targets anbringt nicht nochmal mit dem Finger festdrücken.
  2. Versucht beim Kleben immer eine Seite etwas offen zu lassen, dann kommt Ihr nachher mit einem Schaber leichter unter das Target.
  3. Am besten legt Ihr unter das Objekt, das Ihr von den Targets befreien wollt, eine Malerfolie. Dann könnt Ihr die Targets einfach auf die Folie fallen lassen und alles mit der Folie zusammen in der Tonne entsorgen.
Traget mit offener Seite
Target offene Seite

Einen Schaber bekommt Ihr entweder direkt bei Creaform als Zubehör oder alternativ bietet es sich an einen Silikonspachtel aus dem Baumarkt zu verwenden.

Creaform Scarper
Creafrom Scraper
Silikonspachtel aus dem Baumarkt
Silikonspachtel

Wenn sicher alle Targets entfernt werden müssen

In einigen Bereichen ist es essenziell, dass ihr sicher seid alle Targets entfernt zu haben. Pharma, Aerospace, Kraftwerk können Branchen sein, bei denen Ihr sicher sein müsst, dass kein Target auf dem Objekt verbleibt. Ich verfolge in so einem Falle einen dreistufigen Plan.

60cm 38 Targets
  1. Die Targets kleben auf der Rolle auf einem Streifen. Nachdem Ihr alle Targets angebracht habt. Behaltet auch jeden Fall den Streifen und messt die Länge nach. Auf 600mm Streifen passen 38 Targets mach pro Target 15,8mm. Damit könnt Ihr über die Länge der Streifen nachmessen, wie viele Targets Ihr verbraucht habt.
  2. Nach dem Scannen könnt Ihr im VX Elements nachsehen, wie viele Targets der Scanner entdeckt hat. Wenn alles gut gelaufen ist wird sich diese Zahl mit der berechneten Anzahl decken. Hat der Scanner weniger Targets erkannt, seht Ihr auf dem Boden nach ob Targtes abgefallen sind.
  3. Nun werden die Targets abgenommen und auf ein Blatt Papier geklebt. Das Blatt wird mit dem Scanner erfasst – Option nur Targets Scannen. Hoffentlich stimmt alles.

Nein – OK die Targets lassen sich am schnellsten finden, wenn Ihr diese mit einem starken Blitzlicht fotografiert. Am besten, ist dabei der Raum möglichst dunkel, dann leuchten die Targets besonders gut!

Foto Targets mit Blitz
AS350 Cockpit mit Targets
Scandaten Dokumentieren

Scandaten Dokumentieren

Die meisten Objekte könnt Ihr einfach aus den Scan-Daten, per Reverse Engineering, reproduzieren. Bei der Dokumentation der Scandaten gibt es ein paar Knackpunkte, wo es schwierig wird, oder Ihr müsst sehr lange scannen, um diese Informationen zu erhalten.

Gewinde ist so ein Punkt: Links oder Rechts, Metrisch oder Zöllig wenn Ihr das überseht, wird es teuer!

  • Bohrungen, die sehr genau sind messt Ihr mit einem Mikrometer
  • Gewinde fein, mittel, grob links, rechts, metrisch, whithfort könnt Ihr einfach mit einer Gewindelehre messen
  • Dicke von sehr dünnen Blechen
  • Breite und tiefe von Nuten

Natürlich könnt ihr auch eine Abformmasse verwenden.

Wie dokumentier Ihr am einfachsten?

In vielen Fällen wird versucht das mit Fotos und handschriftlichen Zetteln zu dokumentieren. Dabei gibt es eine einfache Lösung, bereits im VX Elements. Da könnt Ihr nämlich den Namen eines Punkts mit diesen Informationen versehen. Identisch das Vorgehen im Design X. Ihr müsst nur einen Punkt an die richtige Stelle setzen und der Name des Punkts bekommt die Beschreibung.

VX Elements
Design X

Damit das konsistent, einfach und schnell erfolgt, könnt Ihr mit dem Phrase Express euch Texte hinterlegen, die Ihr für die Dokumentation verwendet.

Wo Ihr die Daten hinterlegt und wie Ihr am besten vorgeht, müsst Ihr in der Situation entscheiden.

Vorgehen bei großen Projekten

Bei grösseren Projekten, bei denen viele Teile gescannt werden müssen, ist es generell günstig das mit mehreren Personen zu erledigen. Wenn Ihr die maximale Performance herausholen wollt, bietet es sich an mit 4 Personen plus zwei Laptops zu scannen.

  1. Einer baut die Teile auseinander, reinigt diese und bringt die Targets an
  2. Der zweit sannt die Bauteile und speicher die Daten ab
  3. Der dritte lädt die gescannten Daten und dokumentiert die Messergebnisse
  4. Der vierte misst die Teile mit Mikrometer, Messschieber und Gewindelehre aus

In dieser Kombination erreicht Ihr die größte Geschwindigkeit und die beste Qualität. Mit so einer Quadriga werden bis zu 100 Teile pro Tag dokumentiert.

Vorgehen bei großen Teilen

Wollt Ihr wenige Teile scannen, die eher groß sind, ist es sinnvoll einen zweiten Laptop für das scannen einzusetzen, um die Zeit, die für die Berechnung des Netzte benötigt wird, besser nutzen zu können. Meiner bisherigen Erfahrung nach kann man den Scanner problemlos zwischen zwei Laptops hin und her tauschen.

3D-Scannen von tiefen Bohrungen

3D-Scannen von tiefen Bohrungen

Wenn Ihr sehr tiefe Bohrungen scannen wollt, wird euch das nur gelingen, wenn Ihr das gut vorbereitet. Wer ein genügend großes Budget hat, der kann einen Computer Thomographen dafür einsetzten. In der Schweiz arbeite ich mit der MessX in Rorsch zusammen.

Wo ist das Problem?

Jeder 3D-Scanner hat zumindest eine Kammera, die eine Laserlinie beobachtet. Zwischen der Achse der Laserlinie und der optischen Achse der Kamera ist ein Winkel. Je weiter ein Punkt auf der Laserlinie von der Mitte des Kammerassessors entfernt ist, desto weiter ist der Punkt entfernt.

Prinzipdarstellung eines Lasertriangulationssensors. Der Laserstrahl wird auf das Messobjekt projiziert. Das Objektiv bildet den Lichtfleck auf den CCD- oder PSD-Sensor ab. Eine Verschiebung des Objekts führt auch zu einer Verschiebung des Bildes auf dem Sensor.
Quelle Wikimedia Georg Wiora (Dr. Schorsch)

Aus dem Bild erkennt Ihr das Problem. Das Laser kann natürlich bis auf den Grund der Bohrung eine Linie projizieren. Da aber die Kamera gegenüber dem Laser geneigt ist, sieht die Kamera dann nicht mehr bis auf den Boden, oder umgekehert.

Wer das im Detail nachlesen will findet bei der Hochschule Darmstadt ein Projekt, bei dem ein Ultimaker zu einem 3D-Scanner umgebaut wird.

Wie lösen wir das Problem?

Abformen

Mein Favorit ist eine Abformmasse der Firma Plastiform. Die wird genau für diesen Zweck hergestellt und hat eine sehr hohe Maßhaltigkeit. Die Firma stellt verschieden Produkte her, die für verschieden Einsatzzwecke geeignet sind, unter anderem könnt Ihr damit auch eine Oberfläche abformen und dann im Labor die Rauheit ermitteln.

Wie das genau funktioniert und welche Produkte es gibt, könnt Ihr auf deren Webseite nachlesen.

Abfrommasse
3D-Scan

Zersägen

Dekupiersäge

Bei Kunststoffteilen, gehe ich auch gerne den harten Weg und säge das Teil auseinander. Wenn man dabei geschickt vorgeht ist das eine sehr einfache und kostengünstige alternative.

Wenn Ihr ein gutes Ergebnis erzielen wollt, geht Ihr in diesen Schritten vor:

  1. Das Teil wird mir dem Scanner erfasst
  2. Ihr zersägt das Teil
  3. Die Einzelteile werden wieder gescannt
  4. In dem Design X werden an allen Sägeschnitten 3 bis 10 Reihen der Dreiecke gelöscht. Das macht das Design X selbständig
  5. Dann werden alle Scans an dem ersten Scan ausgerichtet
  6. Alle Scans werden zu einem Scan verschmolzen

und schon habt Ihr ein perfekten Scan einer tiefen Bohrung mit allen Details.

Extra eine Säge kaufen?

Preisfrage: Was denkst Du kostet mehr der Koffer von Plastiform oder eine Säge? Wenn Du schon so fragst…