Optimieren der 3D-Scandaten für ihr CAD System

Optimieren der 3D-Scandaten für ihr CAD System

Scan-Daten in einem CAD nutzbar zu machen ist oftmals eine Herausforderung. Normalerweise findet sich bei einem aktuellen CAD System immer eine Lösung.

Wo liegt eigentlich das Problem?

In der CAD Software wird die Geometrie durch einfache, mathematisch bestimmt Flächen, abgebildet. Einfach und mathematisch naja … es gibt Ebenen- , Zylinder- , Kugel- , Torus und Freiform- Flächen, und die CAD Software ist für die Darstellung dieser Art von Flächen optimiert. Bei den Scan-Daten ist das anders, diese bestehen nur aus Dreiecken. Wenn man mit Hilfe von Dreiecken einen 3D-Körper aufbauen will, kann das immer nur näherungsweise erfolgen. Je kleiner die Dreiecke werden, desto genauer entspricht der Körper dem gescannten Bauteil. Was aber dazu führt, dass die Anzahl der Dreiecke zunimmt. In folgendem Bild seht Ihr diesen Effekt.

Links ist das CAD Model, in gelb daneben die selbe Geometrie in hoher Auflösung, also mit vielen Dreiecken und rechte in grün der selbe Bogen mit einer geringen Auflösung. Zählt man die Flächen des CAD Models sind das genau 3 Flächen. Das gelbe Netz besteht aus 3100 Dreiecksflächen, das grüne Netz hat immer noch 460 Dreiecke.

Das STL Datenformat

Die Scan-Daten werdet Ihr vermutlich als STL Daten bekommen. Wer mehr zu dem Datenformat STL erfahren will, kann sich auf diesen Seiten informieren.

Vorgehen bei der Optimierung

Je nach verwendeter CAD Software ist diese von Hause besser oder schlechter für die Verarbeitung der Scandaten ausgelegt.

Der Ansatz ist dabei folgende Kette zu optimieren.

  • Optimierung der 3D-Scan-Daten für CAD Import
  • Aufteilen der Scan-Daten
  • Import der Scan-Daten
  • Visualisierung der Scan-Daten
  • 2D Zeichnungsableitung mit Scan-Daten

Den größten Einfluss auf die spätere Performance hat dabei der erste Schritt und den könnt ihr nicht im CAD System durchführen.

Optimierung der 3D-Scandaten

Die meisten CAD Systeme haben nur eine sehr begrenzte Möglichkeit die Scandaten zu verändern. Die besten Möglichkeiten die Daten für den CAD Einsatz vorzubereiten hat der Lieferant und da liegt oftmals der Hase im Pfeffer, der Lieferant hat meistens nicht sehr viel Erfahrung im Umgang mit dem CAD System.

Neben vielen weitern Möglichkeiten ist das wichtigste, die Anzahl der Dreiecke für den Import zu verringern ohne dabei die Auflösung zu verringern. Was im ersten Moment wie eine Widerspruch klingt, können die meisten Programme, die die Scandaten erfassen automatisch erledigen. Dabei werden Bereiche, die Eben sind, mit größeren Dreiecken vernetzt als Bereiche die eine starke Krümmung aufweisen. Adaptive Vernetzung ist auch aus dem Bereich der FEM-Analyse bekannt.

Optimiert und Reduziert

Auf den ersten Blick sind zwischen dem gelben und dem gründen Model keine Unterschiede sichtbar. Durch die adaptive Vernetzung ist es aber gelungen, dass das gründe Modell 10x weniger Dreiecke hat.

Adaptive Vernetzung

In dieser Darstellung wird ersichtlich, dass bei dem grünen Model die Dreiecke auf den ebenen Flächen größer werden und in Bereichen mit starker Krümmung kleiner werden.

Wird diese Optimierung nicht vorgenommen wird es bei großen Modellen sehr schwer werden diese nur im CAD System zu optimieren.

Aufteilen der Scandaten

Handelt es sich bei dem Model nur um ein Bauteil, kann man diesen Schritt auch übergehen.

Hat man dagegen eine große Maschine gescannt sieht das schon anders aus. Nehmen wir an es wurde ein Flugzeug gescannt, da kommen dann Datenmengen zusammen, die man nicht mehr einfach weg optimieren kann.

3D-Scan Flugzeug

Das gute ist aber, dass man in aller Regel nur einen Teil der Daten für die Konstruktion benötigt. Es wird dann eine sinnvolle Aufteilung der Daten vorgenommen. In diesem Fall kann man z.B. die einzelnen Deckes, Gepäck und Kabine trennen. Trennt man dann noch die Daten in linke Seite, rechte Seite und schneidet an jedem Spant das Netz auseinander erhält man aus den Ursprünglich 100.000.000 Dreiecken nun kleine Dateien, mit ca. 500.000 Dreiecken. Diese lassen sich dann auch weider gut im CAD-System bearbeiten.

Jetzt müssen Sie diese Daten nur noch in einer sinnvollen Baugruppen-Struktur organisieren.

Import der Scandaten

Beim Import hat jedes System seine Eigenheiten. Am Beispiel von SOLIDWORKS zeige ich euch mit welchen Einstellungen der Import klappt. Beim öffnen der Datei wählt Ihr Mesh Files aus und wechselt dann in die Optionen.

In den Optionen werden die markierten Einstellungen gewählt. In der Regel sollte man dort Grafikkörper anwählen.

Sind die Daten in Ordnung, werden diese importiert. Kommt es beim Import zu einer Fehlermeldung, muss der Lieferant die Daten nochmal bereinigen.

Dazu gibt es z.B. in Programmen, wie dem Design X Funktionen wie den Meshdoktor, der solche Aufgaben schnell und sicher eledigt.

Achtung: Die STL Daten sind Einheitslos. Deshalb muss beim Import auf die Einstellung der richtigen Einheiten geachtet werden. Am besten den Lieferanten fragen oder einen Import machen und selber nachmessen.

Visualisierung der Scandaten

In den CAD Systemen werden die Modelle meist mit Kanten dargestellt. Da es nur wenige Flächen gibt ist das eine sinnvolle Einstellung.

Bei 200.000 Dreiecken sieht das nicht mehr so gut aus

und führt zu einer massiven Performance-Einbusse. Da sich die Scan-Daten meist in einer Baugruppe verwendet werden. Ist es sinnvoll die Visualisierungseinstellungen für diese Einzelteil auf schattierte Darstellung ohne Kanten einzustellen.

Im SOLIDWORKS geht das einfach, indem man in der Baugruppe mit der rechten Maustaste klickt und die Komponenten-Anzeige auswählt.

Komponentenanzeige

Auch dem nächsten Bild kann man erkennen, dass bei dem CAD Model, in grau, die Kanten gezeichnet werden. Bei dem gescannten Bauteil in blau werden die Kanten nicht mehr dargestellt.

Netz ohne Kanten

2D Zeichnungsableitung mit Scandaten

Nun wird es gruselig!

Versucht man von einer Baugruppe, die Scan-Daten enthält, eine Zeichnung zu erstellen, werden die Kanten, wie in der Baugruppe, von jedem Dreieck gezeichnet. Aber genau wie in der Baugruppe stellt man den Komponenten Anzeige für die Scan-Daten so ein, dass das Model ohne Kanten schattiert dargestellt wird.

Wenn Sie weitere Informationen benötigen, dürfen Sie sich gerne bei uns melden. Wir helfen Ihnen gerne weiter.

Wanddicken Bestimmung mit dem 3D-Scanner

Wanddicken Bestimmung mit dem 3D-Scanner

Bei Fertigungsverfahren, wie rollen, drücken oder tiefziehen kommt es bei der Bearbeitung zu einer Umformung, bei der das Werkstück in die endgültige Form gebracht wird. Bei diesen Verfahren ist es oft nicht möglich, die Wanddicke über das ganze Werkstück konstant zu halten.

Bei Pokalen und Lampenschirmen ist dann auch OK. Wenn aber Düsen für Triebwerke hergestellt werden, ist es erforderlich, eine Mindestwandstärke nicht zu unterschreiten. Wanddicken mit einer taktilen Messmaschine zu bestimmen … VIEL SPASS.

Bauteil zum 3D-Scannen

Mit dem 3D-Scanner kann das Bauteil mit dem Scanner erfasst werden und das Control X bietet eine Funktion, um die Wanddicke in einem Falschfarbenplot grafisch darzustellen.

Falschfarbenplot der Wanddicke

In dem Beispiel sehen Sie die Stellen, bei denen die geforderte Wanddicke unterschritten wurde in rot. Der grüne Bereiche ist innerhalb der geforderten Toleranz.

Durch den mobilen Einsatz der Creaform Scanner kann eine vorläufige Aussage getroffen, indem man das Bauteil an der Maschine im gespannten Zustand erfasst und so bereits ein Tendenz erkennen kann.

PC Bildschirm auf dem handy

3D Laserscannen mit dem Smartphone

Beim Scannen von größeren Objekten ist es mitunter schwierig, den Bildschirm im Blick zu behalten. Ganz ohne visuelles Feedback zu scannen, ist schwierig, den Laptop ständig umzustellen ist meistens zu aufwendig.

In diesem Beitrag findet Ihr Tipps, wir Ihre mit dem Smartphone das Scannen unterstützen könnt.

Wie gut, dass heute jeder ein Smartphone hat!

Für das Smartphone gibt es eine Reihe von Apps, mit denen man den Bildschirm vom Laptop auf das Smartphone übertragen kann. Gebräuchlich sind:

Es gibt noch eine große Zahl weiterer Produkte, die dafür eingesetzt werden können. Die Einrichtung der Tools ist sehr einfach und intuitiv gehalten.

Ist ein WLAN vorhanden

Ist das Smartphone und der Laptop im selben WLAN kann man einfach den Bildschirm übertragen und während des Scannens den Fortschritt auf dem Handy beobachten.

Kein WLAN vorhanden

Ist in dem Bereich, in dem gescannt werden, soll kein WLAN vorhanden, kann man auf dem Smartphone einen persönlichen Hotspot eröffnen und sich mit dem Laptop an dem Hotspot anmelden. Damit ist man unabhängig von einem WLAN.

Zubehör für das Smartphone

Will man das Smartphone nicht einfach so festhalten, gibt es im Zubehör reichliche Möglichkeiten.


Die einfachste Option ist der PopSocket. Der wird an die Rückseite des Handys geklebt und schon kann es losgehen. Wer sein Handy besser schützen will, kann sich einen Fahrradhalter kaufen und anstelle des Lenkers einen Stab mit einem Fahrradhandgriff nutzen.

Noch ein paar Tips

Ist alles eingerichtet, wird man feststellen, das das Smartphone nach ein paar Minuten den Bildschirm abschaltet. Je nach Betriebssystem muss man noch eine APP installieren, die das verhindert. Alternativ kann man natürlich auch das Zeitintervall bis der Bildschirm dunkel wird verlängern.

Ebenso stellen die Handys den Bildschirm zwischen Quer- und Hochformat um, je nachdem wie das Handy gehalten wird. Wen das stört, der kann das direkt in den Einstellungen des Handys abschalten.

Besonders, wenn man kein WLAN hat und das Handy auch noch einen HotSpot bereitstellen muss steigt der Stromverbrauch stark an und nach wenigen Stunden ist der Akku leer. Um das zu verhindern, habe ich immer eine kleine Powerbank dabei, die mir beim scannen in die Tasche stecke.